Digitalisierung: Wieso Cloud alleine noch kein Unternehmen digital macht!

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Das Wichtigste in Kürze.

  • Seit Mitte der 2010er Jahre setzen Unternehmen immer mehr Cloud- oder sogenannte SaaS-Dienstleistungen ein.
  • Der Markt von Cloud- bzw. SaaS-Dienstleistungen ist einer der schnellst wachsenden Märkte der Softwarebranche.
  • Ein hoher Digitalisierungsgrad kann auch ohne Cloud- bzw. SaaS-Dienstleistungen erreicht werden.
  • Der wahre Wert der Digitalisierung entsteht über die Verbindungen von Systemen mittels Schnittstellen und Business Automation.

Was ist die Cloud überhaupt?

In der Umgangssprache wird Cloud oftmals mit allen Web 4.0 Diensten gleichgesetzt. Dies ist jedoch nur bedingt richtig. Denn eigentlich bezeichnet die Cloud nur ein Geschäftsmodell, in dem Speicher- oder Computer-Ressourcen an Kunden vermietet werden. Der Kunde bezahlt meistens nur für den Speicher und die Rechenzeit, die er wirklich benötigt. Abgerechnet wird meistens Pay-as-you-go. Dies ermöglicht dem Kunden ungeahnte Flexibilität und meistens grosse Kosteneinsparungen. Software an sich ist mit Cloud eigentlich nicht gemeint.

Der grösste Cloudanbieter ist Amazon Web Services, kurz AWS. Amazon ist auch einer der ersten Anbieter von Cloud-Dienstleistungen. Denn Amazon stand früher vor dem Problem, dass eines der wichtigsten Geschäfte, nämlich das Weihnachtsgeschäft, oftmals deren Server zum Erliegen brachte. Deswegen mussten Überkapazitäten beschafft werden, welche allerdings die Reste des Jahres brach lagen und nicht genutzt wurden. Da ungenutzte Rechenressourcen viel Geld kosten, entwickelte Amazon die Idee, diese Überkapazitäten zu vermieten. Daraus entwickelte sich schliesslich Amazon AWS, welches heute ein sehr wichtiges Geschäftsmodell des Amazon-Konzerns ist.

Was hat dann Cloud mit Software zu tun und was ist SaaS?

Mit dem Beginn des Cloud-Zeitalters ab etwa Mitte der 2010er-Jahre veränderte sich auch die Software-Landschaft. Während Software früher oft als Paket verkauft und beim Kunden installiert wurde, wird Software heutzutage immer öfter gegen Gebühren vermietet. Dieses Geschäftsmodell nennt sich Software-as-a-Service, also Software als Dienstleistung oder kurz SaaS. Diese SaaS-Lösungen laufen in den meisten Fällen nicht auf der Infrastruktur des Kunden, sondern auf Cloud-Infrastruktur. Die Kosten für die Cloud-Infrastruktur sind in den Kosten des Softwarepakets inkludiert.

Vorteile dieses Software-Modells ist vor allem die einfache und klare Preisstruktur sowie die Flexibilität. Wird Software auf Monatsbasis gemietet, können Lizenzen für Mitarbeiter schnell entfernt oder hinzugekauft werden. Nachteile sind z. B. die Abhängigkeit von der Infrastruktur des Anbieters. Funktioniert die Infrastruktur des Anbieters nicht, funktioniert auch die Software nicht mehr.

Beispiele für Software im SaaS-Modell sind: Microsoft 365, Adobe Creative Suite, Zoho One und viele mehr.

Wichtig für Manager: Cloud- bzw. SaaS-Lösungen machen ein Unternehmen noch nicht digital!

Wie wir in diesem Artikel nun festgehalten haben, geht es bei Cloud- und SaaS-Diensten vor allem um die Art der Bereitstellung. Es ändert sich also erst einmal der Ort, wo eine Infrastruktur oder Software läuft. Doch bedeutet dies auch ein höherer Digitalisierungsgrad? Aus unserer Sicht muss dies nicht zwangsläufig der Fall sein. Es ist bestimmt so, dass mit dem Einsatz von Cloudinfrastruktur oder SaaS-Lösungen die Flexibilität eines Unternehmens wächst und so Schwankungen der Wirtschaft besser bewältigt werden können. Es ist auch oftmals richtig, dass SaaS-Lösungen benutzerfreundlicher und moderner daherkommen.

Digitalisierung bedeutet vor allem Automatisierung.

Allerdings zeichnet sich, gemäss dem Stufenmodell für Digitalisierung, ein digitalisiertes Unternehmen vor allem durch Automatisierung aus. Das bedeutet, dass möglichst viele Standardaufgaben durch Software abgebildet werden sollen. So sollen z. B. Standardaufgaben wie die Verbuchung von Kundenrechnungen möglichst ohne Zutun erledigt werden. Auch die Erstellung von Offerten sollte möglichst von selbst geschehen. Selbst komplexe Aufgaben wie die Lagerbewirtschaftung kann heutzutage automatisiert erledigt werden. Einfache Kundenanfragen werden möglichst direkt und automatisiert ausgeführt. So wird es z. B. nicht als digital wahrgenommen, wenn der Kunde auf die Anfrage, welche Rechnungen bereits bezahlt sind, mehrere Stunden oder Tage warten muss.

Systeme müssen zusammenarbeiten.

Damit die Ziele der Digitalisierung und die Automatisierung von Prozessen erreicht werden können, müssen möglichst alle Informatiksysteme eines Unternehmens miteinander kommunizieren. Dazu sind Schnittstellen zwischen diesen Systemen notwendig. Zum Glück sind heutzutage die meisten Schnittstellen standardisiert und es kann auf Standard-Datenformate wie XML oder JSON, zurückgegriffen werden. Durch die Verbindung der einzelnen Systeme kann so eine globale Sicht auf Daten wie z. B. die des Kunden oder der Aufträge erstellt werden. Prozesse können digital abgebildet und ausgeführt werden. Dies führt schlussendlich zum gewünschten, hohen Digitalisierungsgrad. Sodass den Mitarbeitenden mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge wie Innovation und Kundenbetreuung bleibt. Im Umkehrschluss bedeutet dies auch, dass ein hoher Digitalisierungsgrad auch ohne Cloud- und SaaS-Dienstleistungen erreicht werden kann. Denn das Wichtigste ist die nahtlose Kommunikation zwischen den Systemen.

Fazit

Mit Cloud- und SaaS-Diensten wird ein Unternehmen zwar flexibler, doch der Digitalisierungsgrad steigt damit nicht zwangsläufig. Um den Digitalisierungsgrad zu steigern, ist zusätzlich eine Digitalisierungsstrategie notwendig und Prozesse müssen in Software überführt werden. Wenn Prozesse anschliessend in Software überführt worden sind und Systeme über Schnittstellen miteinander sprechen, steigt der Digitalisierungsgrad. Dies führt dazu, dass ein Unternehmen weniger Zeit für Standardaufgaben benötigt und sich so mehr seinen Produkten und Kunden widmen kann. Sodass Kundenbeziehungen und Produkte verbessert werden können. Auch steht mehr Zeit für Innovationen zur Verfügung und das Unternehmen hat die Möglichkeit, sich besser gegen seine Konkurrenz zu behaupten.

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